Das ganz große Bild


Die Planetare Krise

PIK-Direktor Johan Rockström mit Joyeeta Gupta, Weltwirtschaftsforum 18. Januar 2023.

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"Wissenschaftlich gesehen handelt es sich nicht um eine Klimakrise, sondern um etwas Tieferes: Wir stehen vor einem Massenaussterben, vor Luftverschmutzung (...), wir setzen die Zukunft der Menschheit aufs Spiel. Dies ist eine planetarische Krise."


Earth for All


Warnungen, dass „die Menschheit“ nicht so weitermachen kann, wie sie es seit dem Ende des zweiten Weltkriegs getan hat, gibt es schon lange. Bisher hat sich dadurch wenig geändert. Zwar ist ein globaler Zusammenbruch bisher ausgeblieben, es gibt aber viele Anzeichen dafür, dass Systeme zu kollabieren beginnen. Beispiele sind die sogenannten gescheiteten bzw. fragilen Staaten, die Gelbwestenbewegung, der Aufstieg des Rechtspopulismus, der Artenschwund, Flüchtlings- und Finanzkrisen oder die sich häufenden Naturkatastrophen.

Vielen Menschen dämmert, dass es tatsächlich früher oder später zu einem Kollaps unserer Zivilisation kommen wird, wenn sich nicht schnell und substanziell etwas ändert. Aber was? Es ist wohl kaum damit getan, wenn wir uns alle eine Solaranlage aufs Dach bauen lassen und ein Elektroauto fahren.

Besteht überhaupt Hoffnung?

Ja, sagen die Autoren des neuen Berichts an den Club of Rome, „Earth for All“.



Einfach ist es nicht, denn es handelt sich um eine „gewaltige systemische Transformation“. Unterstützt durch zahlreicher Kollegen haben sie anhand umfangreicher Analysen und Modellrechnungen ein Szenario herausgearbeitet, das bezahlbar ist und funktionieren würde. Dieser „Riesensprung“ (Giant Leap), wie sie es nennen, muss in wenigen Jahrzehnten geschafft werden, nicht in Jahrhunderten. Er besteht vor allem aus fünf mutigen, außerordentlichen, aber auch leistbaren Kehrtwenden:

  1. Beendigung der Armut
  2. Beseitigung der eklatanten Ungleichheit
  3. Ermächtigung (Empowerment) der Frauen
  4. Aufbau eines für Menschen und Ökosysteme gesunden Nahrungsmittelsystems
  5. Übergang zum Einsatz sauberer Energie

Die Autoren zeigen, warum das so ist und wie es möglich ist. Sie verbinden damit außerdem einen Aufruf zum Handeln. Weil es u.a. um die Umgestaltung der Märkte und um langfristiges Denken geht, braucht es dazu den Aufbau der „breitesten Koalition, die die Welt je gesehen hat“.


Was hat „Earth for All“ mit der M.A.R.S.-Mission auf der Erde zu tun?


Das Konzept der "M.A.R.S.-Mission auf der Erde", eine bewusst gewählte Analogie zu einer in manchen Kreisen diskutierten Kolonisierung des Planeten Mars, basierte auf ähnlichen Erkenntnissen, wie sie im Buch beschrieben sind. Beispielsweise heißt es dort,  das Ausmaß der notwendigen Transformation sei größer als. u.a.

  • der Marshallplan, durch den Europa nach dem zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut wurde,
  • das Projekt der Mondlandung, das in den 1960er Jahren etwa zwei Prozent des US-amerikanischen Bruttoinlandsprodukt kostete,
  • das chinesische Wirtschaftswunder der vergangenen dreißig Jahre, das 800 Millionen Menschen aus der Armut befreit hat oder
  • die Entwicklungshilfe, die Industrienationen ihren ehemaligen Kolonien zukommen ließen.

Wir wollen die Botschaft etwas einfacher und "plakativer" verpacken. Vor allem aber wollen wir das Kernelement der Motivation in den Vordergrund rücken.

So können wir als Nichtregierungsorganisation unseren Teil dazu beitragen, das der „Riesensprung“ innerhalb einer Generation verwirklicht wird.




M.A.R.S. macht mit!


Aufruf von Earth for All: "In den nächsten zehn Jahren muss der schnellste wirtschaftliche Wandel der Geschichte stattfinden. Wie können wir dies gemeinsam erreichen? Indem wir die größtmögliche Bewegung von Menschen und Organisationen aufbauen." Das können wir unterschreiben und schließen uns deshalb an.